Ganzglasfassade der Busmannkapelle montiert
Die Gedenkstätte für die Sophienkirche Dresden, eine moderne räumliche Reproduktion der Busmannkapelle, hat nun ihre schützende Hülle aus Glas bekommen. Die leicht abstrahierte, aus Betonelementen gefertigte Kubatur der Busmannkapelle wird auf der Grundfläche von 22 mal 12 Metern mit einem auf vier Stahlstützen aufgelagerten massiven Dach und einer hoch transparenten Ganzglasfassade umschlossen.
In Verlängerung der Kubatur der Busmannkapelle in Richtung Zwinger zeigen Pflastersteine den Grundriss und einzelne Betonstelen die ehemaligen Strebepfeiler der Sophienkirche auf. In der wiedererrichteten Raumschale der Busmannkapelle wurden zahlreiche Originalsteine der Fenstergewände sowie Konsolsteine mit dem Bildnis des Stifters Busmann und seiner Frau wieder eingebaut. Die Steine wurden nach dem Bombenangriff auf Dresden und zum Zeitpunkt des späteren Abrisses der Ruine der Sophienkirche von engagierten Bürgern geborgen und waren seit dem im Lapidarium Zionskirche eingelagert.
Die Hülle der Gedenkstätte die ursprünglich mit verglasten Stahltragkonstruktion geplant war, wurde nun als eine tragende Ganzglaskonstruktion ausgeführt. Dazu wurden 18 Glasschwerter montiert, welche über die Fassadenhöhe von 14 Metern frei spannen und die Fassadenscheiben mit Abmessungen von 3 mal 4,4 Metern tragen. Die Verbindungen der Glasschwerter sowie die darauf aufgeklebte Glashaltekonstruktion stellten besondere ingenieurtechnische Herausforderungen an die Planung und Montage der Fassade dar.
Die Statik, Planung und Genehmigung der Fassadenkonstruktion konnte durch das Büro glasfaktor Ingenieure erfolgreich realisiert werden. Der Innenausbau der Gedenkstätte muss noch fertiggestellt werden. Dazu gehören neben einem Sandsteinboden und wieder eingebrachten historischen Grabplatten, eine aus gefaltetem Stahlblech hergestellte Wendeltreppe, welche den Kellerraum mit dem Erdgeschoss und der verglasten Veranstaltungsempore verbindet. Die Glashülle besitzt zwei Eingänge, einer in Richtung Neumarkt und einer zum Postplatz. Die Gedenkstätte soll künftig von Ostern bis zum Reformationstag täglich geöffnet sein, im Winterhalbjahr dann zu einzelnen Veranstaltungen.